Im Interview mit der "Münchner Abendzeitung" fordert Bayerns FDP-Fraktionschef Martin Hagen eine Öffnung der Fußballstadien.
"Ich glaube, dass wir die Stadien wieder für Fans öffnen sollten. So, wie es auch im Kulturbereich möglich ist, sollte ein Teil der Sitzplätze freigegeben werden. Man ist ja im Stadion an der frischen Luft, da ist das Infektionsrisiko sogar geringer als im geschlossenen Theater", so Hagen. Andere Bundesländer würden die Öffnung der Stadien ermöglichen: "Dass jetzt ausgerechnet die bayerischen Vereine zu Hause ohne den zwölften Mann im Rücken spielen müssen, ist Wettbewerbsverzerrung. Ich würde mich als 60er-Fan sehr freuen, wenn ich bald wieder die Stimmung im Grünwalder Stadion genießen darf, und wünsche das auch den Fans aller anderen Vereine."
Auch zu den jüngsten Corona-Testpannen äußert sich Hagen im Interview. Söders Strategie der anlasslosen Massentests für Jedermann sei ein Irrweg: "Wenn ich zu viel teste, passieren solche Pannen, weil ich mit dem Auswerten und Übermitteln nicht mehr hinterherkomme. Wir haben einen riesengroßen Rückstau in den Laboren, teilweise gehen Materialien wie Reagenzgläser zur Neige. Deswegen müssen wir gezielt testen."
Hagen empfiehlt dem bayerischen Ministerpräsidenten, sich ein Beispiel an Bundesgesundheitsminister Spahn zu nehmen: "Ich würde mir wünschen, dass er sich Jens Spahn zum Vorbild nimmt, der eingestanden hat, dass er manche Entscheidungen, die er zu Beginn der Pandemie gefällt hat, heute anders treffen würde. Das fand ich großartig, diese Fähigkeit zur Selbstkorrektur. Hut ab! So etwas würde ich mir jetzt auch bei der bayerischen Teststrategie wünschen."