28 Prozent der Startup-Gründerinnen und -Gründer würden laut einer neuen Umfrage FDP wählen - ein ordentlicher Wert, aber deutlich weniger als 2017 (39%) oder 2018 (38%). Dass wir in dieser Wählergruppe hinter die Grünen zurückgefallen sind, schmerzt mich. Es ist für mich vor allem aber auch ein Ansporn, das Profil der FDP als Partei von Fortschritt, Innovation und Unternehmergeist weiter zu schärfen.
Grade in Zeiten großer Umbrüche braucht Politik Mut und einen klaren Kompass. Die Große Koalition lähmt das Land mit ihrem unambitionierten Weiter-So, der Aufbruch in die digitale Zukunft ist von ihr nicht zu erwarten. Die Grünen surfen als Ein-Themen-Partei auf der Klima-Welle, ihre linken und plawirtschaftlichen Ideen werden in Zeiten schwächelnder Konjunktur zum Wohlstandsrisiko. Die AfD ist alles, aber keine Alternative für Deutschland.
Wer soll Gründerinnen und Gründern in der Politik eine Stimme geben, wenn nicht die FDP? Menschen mit Pioniergeist und Lust auf Neues, die visionäre Ideen in die Tat umsetzen und als unternehmerische Persönlichkeiten Verantwortung für sich und für andere übernehmen?
Lasst uns solche Menschen ermutigen, lasst sie uns unterstützen und ihnen Steine aus dem Weg räumen! Schließlich schaffen Start-ups von heute die Arbeitsplätze von morgen.
Wie ist die Situation in Bayern aktuell? Seit Jahren gibt es bei uns mehr Geschäftsaufgaben als Neugründungen. Im Ranking des Start-up-Monitor nimmt der Freistaat seit 2018 keinen Spitzenplatz mehr ein. Die Förderagentur BayStartUp und Bayerns IHK warnen, dass unsere StartUps aus akutem Mangel an heimischem Wagniskapital in die Abhängigkeit ausländischer Kapitalgeber geraten - was dazu führt, dass Technologie, die hier in Bayern mit bayerischen Fördergeldern entwickelt wurde, ins Ausland abwandert.
Um das zu verhindern, müssen wir die Rahmenbedingungen für Wagniskapital verbessern. Die FDP-Landtagsfraktion fordert deshalb eine bayerische Bundesratsinitiative für ein Venture-Capital-Gesetz. Außerdem habe ich vorgeschlagen, einen bayerischen Zukunftsfond nach dem Vorbild des dänischen "Vækstfonden" zu gründen. An einem solchen Dachfonds könnten sich private Anleger (und indirekt, über Anleihen, auch Renten- und Pensionskassen) beteiligen. Beide Maßnahmen zusammen würden helfen, die Kapitallücke bayerischer Startups zu schließen.
Außerdem sollten wir bayerische Gründer mit Gründer-Stipendien und Gründer-BAföG unterstützen. Wir sollten Wissenschaft, Star-ups, etablierte Unternehmen und Investoren besser vernetzen. Wir sollten Bürokratie und Überregulierung abbauen und die Unternehmensgründung online innerhalb von 24 Stunden ermöglichen. Wir sollten Wirtschaftskompetenz und Unternehmertum schon in den Schulen vermitteln. Wir sollten Zuzug qualifizierter Fachkräfte erleichtern. Und ganz grundsätzlich: Wir sollten die Chancen neuer Technologien, auch gerade im Bereich Umwelt- und Klimaschutz, besser nutzen. Machen wir Bayern zum Gründerland Nummer 1 in Europa!
- Martin Hagen -